Wegberg (RP). Für die Kinder der Erich Kästner Schule geht ein Traum in Erfüllung: Als Zirkusartisten stehen sie im Rampenlicht. Gestern war Premiere vor großem Publikum. Schulleiterin Renate Eidems ließ sich von ihren Schülern verzaubern.

Eindrucksvolle Akrobatik, verblüffende Zaubertricks, fulminante Jonglage: Stolz präsentierten die Grundschüler dem Publikum, was sie während der Projektwoche mit dem Team vom Circus Tausendtraum gelernt haben. Foto: J. Laaser

Lachen, staunen, träumen: Mit leuchtenden Augen und einer gehörigen Portion Stolz gingen die Schüler der Klassen 1e, 2c, 3a und 4c der Erich Kästner Grundschule gestern in der Manege des Circus Tausendtraum zu Werke. Bei der ersten von insgesamt sechs Vorstellungen an diesem Wochenende begeisterten die Kinder rund 450 Zuschauer im blau-gelben Sternenzelt an der Markusstraße mit verblüffenden Zaubertricks, fulminanter Jonglage und atemberaubender Artistik. Ihre Auftritte haben die Schüler in den vergangenen Tagen mit dem Team des Projektzirkus Tausendtraum geprobt. Gestern war Premiere.

Das Lampenfieber der jungen Akteure war schnell verflogen. Mit Unterstützung von Zirkusdirektor David Selle und seinen Partnern und Kollegen Olaf Spiers und Ralf Derichs (Projektleitungen) sowie Tim Reismann (Technische Leitung) konzentrierten sich die Schüler auf ihr Schauprogramm und wurden bei ihren Auftritten vom begeisterten Publikum – darunter Lehrer, Eltern, Geschwister, Omas und Opas – frenetisch bejubelt. Kleine Schneemänner und -frauen balancierten auf riesigen Schneebällen, flinke Jongleure ließen Keulen fliegen und Teller auf Holzstäben kreisen.

Die artistischen Showeinlagen der Schüler verfehlten ihre Wirkung nicht: Tosender Applaus war der verdiente Lohn für viel Trainingsfleiß. Sichtlich stolz verneigten sich die kleinen Artisten am Ende ihres Auftritts im Rampenlicht. "Ich glaube, viele Schüler werden sich noch im Erwachsenenalter an ihren tollen Zirkusauftritt vor so viel Publikum erinnern", sagte Schulleiterin Renate Eidems, die gestern bei der Premiere im Publikum saß und sich gerne von ihren Schülern verzaubern ließ.

Jedes Jahr führt der Circus "Tausendtraum" in ganz Deutschland 10 000 Kinder zum Auftrittserfolg in der Manege. 30 000 bis 40 000 Zuschauer sehen die Vorstellungen jährlich. Alle vier Jahre gastiert der Zirkus an der Erich Kästner Schule in Wegberg. Bei einer Sternwanderung hatten die Grundschüler vor einigen Wochen Spenden für das Vorzeigeprojekt gesammelt. "Tausendtraum" existiert seit Anfang des Jahres 2000. Er gehört zu den wenigen pädagogischen Projektzirkussen, die deutschlandweit mit Zelt unterwegs sind. Die reichhaltige Ausstattung an Kostümen und Requisiten, das riesige blau-gelbe Sternenzelt und nicht zuletzt die Qualifikation der Trainer und Artisten machen die "Tausendträumer" unverwechselbar.

Der gestrigen Premiere folgen heute und morgen fünf weitere Vorstellungen (Infobox).

7.5.2012: Endlich, der Zirkus ist da, !!!!

Zirkus-Träume werden wahr

Spannendes Zirkusprojekt in der Erich Kästner Grundschule Wegberg: Die Kinder trainieren fleißig, denn sievollen sechs Vorstellungen in der Zeit vom 11. bis zum 13. Mai geben. Dafür wird ein großes Zirkuszelt aufgebaut.

Projektleiter Olaf Spiers zeigte gemeinsam mit Maskottchen „Luno" den Kindern, aus welchen Darbietungen sie sich etwas aussuchen dürfen. Anschließend gab er einen kurzen Einblick in die Jonglage. RP-FOTO: JÜRGEN LAASER

VON NICOLE PETERS

WEGBERG Wie viel Spaß und Aktion die 19 Klassen der Erich Kästner Grundschule beim Zirkusprojekt des Circus Tausendtraum erwarten wird, ahnten die Schüler der Klassen la, 3b und 4d bereits beim Vorstellen der sechs Themen in der Sporthalle. Projektleiter Olaf Spiers, in eine schicke Zirkus-Uniform gekleidet, stellte diese sehr anschaulich vor und wurde dabei tatkräftig vom Maskottchen Luno unterstützt. Es sei gar nicht nett, danach zu fragen, wann die Banane komme, hatte Spiers die Kinder zu Beginn spaßhaft gerügt - Luno möge das nicht, da er ja ein Mondmännchen sei.

Platz für bis zu 400 Zuschauer
Nach viel aufmunterndem Applaus der Kinder war der große wandelnde Halbmond hinter dem Sternenvorhang hervor gekommen. Die Vorbereitungen für die Projektwoche mit sechs Vorstellungen am Wochenende vom 11. bis 13. Mai konnten beginnen. „Wir werden ein großes Zirkuszelt aufbauen, in dem ihr jeweils vor zweibis vierhundert Zuschauern auftreten werdet", sagte Spiers, „ihr könnt vorher sagen, was ihr werden wollt." So würden die Fakire lernen, mit Scherben, Nägeln und Feuer umzugehen, ohne sich zu verletzen. Die Zauberer müssten viel üben und vor allem die Klappe halten können, um die Zaubertricks nicht zu verraten.
Über das Drahtseil und auf Laufkugeln zu balancieren erwarte die Artisten - Luno demonstrierte die Schwierigkeit, indem er sich bei „Schuhgröße 78" auf ein Bein stellte. Die Bodenakrobaten würden sich zu einer großen Pyramide stapeln - der freundliche Halbmond eigne sich mit seinen geschätzten 378 Kilogramm nicht als Abschluss- Figur, befand der Projektleiter. Und bei der Jonglage gehe es um Geschicklichkeit im Umgang mit Tüchern, Ringen und Tellern. Oder die Clowns müssten in verschiedene Rollen schlüpfen und Geschichten erzählen.
Nach viel Gelächter der Kinder über die lustigen Einsätze der beiden ließ Spiers das Maskottchen mit einem Trick schnell wieder verschwinden. „Der Circus Tausendtraum hat uns vor allem überzeugt, weil-Sozialpädagogen und das gesamte Team jedes Kind zum Erfolg führen", erzählte Schulleiterin Renate Eidems.